Apple Watch Series 5: Neue Gehäuse, Kompass und teurer

Apple Watch Series 5 ersetzt die Series 4. Zwei neue Gehäuse-Varianten kommen und dazu ein immer eingeschaltetes Display.

Anders als bei der  Keynote vor einem Jahr hat Apple-CEO Tim Cook nicht auf der Bühne im Steve Jobs Theater geprahlt, Apple sei der größte Uhrenhersteller der Welt. Wenn man bedenkt, wie populär mittlerweile die smarte Uhr geworden ist – laut Cook immerhin die populärste ihrer Art – hatte man wieder Zahlen mit vielen Nullen erwartet. Doch gleich nach der Übergabe an Stan Ng präsentiert dieser lieber Features statt Zahlen.

Always-On-Display
Die neue Technologie hat Apple eigentlich bereits mit Series 4 eingeführt: Ein LTPO-Display kann man bereits im Vorgänger-Modell finden . Low Temperature Polysilicone und Oxide Display, das bedeutet die Bezeichnung LTPO für den Bildschirm. Die Technik erlaubt beispielsweise längere Akku-Laufzeiten bei gleicher Helligkeit und Nutzungsdauer. Dieses Jahr hat Apple aber eine andere Richtung eingeschlagen, denn die Akkulaufzeiten bleiben gleich: 18 Stunden wie bei der Series 4. Dafür bleibt aber das Display immer aktiviert. Der Umgebungslicht-Sensor misst die Helligkeit im Raum oder draußen und passt die der Anzeige an, beim Anheben des Armes leuchtet der Bildschirm wie gehabt auf. Die Series 5 zeigt dabei immer das aktuell ausgewählte Zifferblatt, man kann also nun unauffällig auf das Handgelenk schielen und neben anderen Informationen auch nach der Uhrzeit spähen. Wahrscheinlich nicht umsonst hat Apple im Promovideo für die Uhr immer wieder betont, die Apple Watch kann auch die Zeit anzeigen. Na, endlich…

Neue Gehäuse-Varianten
Der Hersteller hat immer wieder betont, die Apple Watch sei das persönlichste Apple-Gerät, das man sich kaufen kann. Schier unendliche Varianten konnten sich die Käufer erstellen, wenn man bedenkt, dass die Watch zuletzt in zwei Größen, zwei Gehäuse-Varianten (Aluminium und Edelstahl) und drei Farben ausgeliefert wurde. Dazu waren alle sechs Monate mehrere Dutzend Armbänder verfügbar. Nun haben die Kunden noch mehr die Qual der Wahl: Die Apple Watch Series 5 kann man sich in einer Keramikvariante (Weiß) kaufen. Dazu kommen zwei Farbschattierungen des neuen Titan-Gehäuses: Weiß bzw. Silber und Schwarz. Apple hatte bereits mit Keramik-Gehäusen experimentiert, die Series 3 kam als Edition-Version, diese wurde  ein Jahr später eingestellt. Titan ist jedoch neu in Apples Produktportfolio – sieht man vom TiBoook (Powerbook G4 Titanium) aus den Jahren 2001 und 2002 ab. Schon die physische Apple Card ist aus Titan gefertigt, aber diese kann man nicht so wirklich als Apple Hardware einordnen. Die Titan-Variante kostet im Store ab 849 Euro, die Keramik-Variante ab 1399 Euro.

Preisgestaltung: Apple Watch etwas teurer
Apple hat im Vergleich zum Vorjahr die Preise leicht angehoben, mit einer Ausnahme: Die Apple Watch Series 3 kostete noch vor einem Jahr 299 Euro als Einstiegs-Smartwatch, nun kann man Series 3 für 229 Euro kaufen, die LTE-Variante kostet immerhin 329 Euro. Das Modell ist aber mittlerweile zwei Jahre alt.

Bei der aktuellen Einstiegs-Variante, also Apple Watch Series 5 40 mm im Aluminiumgehäuse, hat sich der Preis um 20 Euro geändert, statt 429 Euro (wie bei Series 4) kostet nun eine solche Uhr 449 Euro. Bei der LTE-Version müssen die Käufer ebenfalls 20 Euro drauflegen: Series 4 40 mm LTE kostete ab 529 Euro, Series 5 in der gleichen Konfiguration – ab 549 Euro.

Technische Details
Im Inneren der Uhr hat sich kaum was geändert. Statt des S4-Prozessors ist nun der S5-Chip eingebaut, der Wireless Co-Prozessor bleibt der gleiche – W3. Die Display-Charakteristika führt Apple ebenfalls identisch mit Series 4 auf: LTPO OLED Display mit 1000 Nits. Der Kompass ist selbstverständlich neu, dazu hat Apple einen verbesserten Umgebungslichtsensor eingebaut. Die Uhr ist in beiden Varianten mit und ohne LTE etwas dicker geworden: Statt 10,7 mm Tiefe misst die Uhr 10,74 mm.

Der Kompass
Diese Neuerung konnte Apple bis zur Keynote geheim halten. Die Series 5 ist mit einem Kompass ausgestattet, an der Software-Seite spendiert Apple der Uhr auch eine neue App, ebenfalls Kompass genannt. Mit dem neuen Sensor erhalten beispielsweise Apple Karten die gleichen Funktionalitäten wie auf dem iPhone, die Anwendung zeigt, in welche Richtung man schaut. Die dezidierte App hält noch einige Dateien parat: Länge, Breite, Neigung und Höhe. Wir freuen uns schon, die neue Funktion beim Wandern auszuprobieren.

Internationaler Notruf
Die LTE-Variante kann nun in mehreren Ländern einen Notruf tätigen, egal wo ursprünglich die Uhr gekauft wurde. Ist die Fallerkennung aktiviert, ruft die Uhr ebenfalls den Notruf in mehreren Ländern. Das funktioniert laut Apple in 150 Ländern.

Neues bei watchOS 6
Anders als bei vorherigen Keynotes hat Apple fast gar nichts zu den Software-Updates gesagt. Auf der Bühne ist man kurz auf die neuen Funktionen wie Menstruationsüberwachung und Warnungen vor zu lauten Geräuschen eingegangen. Apple öffnet sich der Forschung nicht nur an den bewährten Kliniken wie in Stanford, sondern liefert eine neue Research-App für alle Forschungseinrichtungen. Mit watchOS 6 erscheinen auch neue Zifferblätter, Apple nennt explizit drei davon: Meridian, Modular Kompakt und Solar.

Verfügbarkeit
Die neuen Apple Watches kann man im Store ab heute bestellen, in den Stores erscheint Apple Watch Series 5 ab 20. September.

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(Quelle: Macwelt.de)

Andreas Löschl
Andreas Löschl

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